Joseph Breitbach, geboren am 20. 9. 1903 in Koblenz als Sohn einer österreichischen Mutter und eines lothringischen Vaters, wuchs zweisprachig auf. Nach dem frühen Tod des Vaters kaufmännische Lehre und Aufstieg zum Vizepräsidenten eines Warenhauskonzerns. 1921–1929 Mitglied der KP. Lebte seit 1929 in Paris, schrieb über Politik und Wirtschaft in französischen Zeitungen („Figaro“) und von 1948 bis 1951 (unter dem Pseudonym Jean Charlot Saleck) für „Die Zeit“. Breitbach war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1966) und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1969). Er starb am 9. 5. 1980 in München.
* 20. September 1903
† 9. Mai 1980
von Gisela Ullrich
Essay
„Ich ärgere mich immer, wenn man meinem Werk etwas Autobiographisches anhängt. Weil ich erstens Phantasie und wahrscheinlich auch eine zuverlässige Beobachtungsgabe habe. Sie finden in meinen Büchern ja auch keine Selbstanalyse oder Zergliederungen. Das liegt mir wenig. Ich habe mich nie für meine Person in diesem Sinne interessiert.“ Prägnanter, als er es hier selbst getan hat, lässt sich Joseph Breitbachs Werk kaum charakterisieren. Doch so unerheblich wie die Fakten seiner Lebensgeschichte für das Verständnis seiner Texte sind, so aufschlussreich sind sie in Bezug auf das Gesamtwerk: für die langen Produktionspausen wie für die Fragmente und Neufassungen.
Breitbach schrieb zweisprachig, ...